Woher Kommt Dirndl?
Trachtenmode und speziell Dirndl sind so beliebt wie nie zuvor - auf dem Oktoberfest, der Cannstatter Wasen, allen anderen Volksfesten, Starkbierfesten, Hochzeiten, Familienfeierlichkeiten oder auch im Biergarten und Alltag - immer öfter ist der Dresscode Tracht. Doch was genau steckt hinter dem Dirndl – der beliebtesten Trachten-Bekleidung der Frau - und wo kommt es her?
Entstehung des Dirndl - ein Kleid mit Tradition
Trachtenmode stammt aus Süddeutschland und den Alpenregionen. Zu ihr zählt jede Art traditioneller Kleidung für Mann, Frau und Kind. Dazu gehört neben dem begehrten Dirndl für die Frau natürlich auch die Lederhose für den Mann. Dabei war und ist sowohl die städtische, als auch die bäuerliche Tracht stets dem Wandel der Zeit und der Mode unterworfen.
Die Materialien der Tracht waren oft nicht unbedingt Ausdruck von Heimatliebe, sondern abhängig von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Auch die Tatsache, dass die Lederhose aus diesem robusten Naturmaterial hergestellt wird, hat mehr mit der Langlebigkeit des Materials zu tun, als mit zeitgenössischer Mode – die Lederhose musste lange halten. Dasselbe gilt für das Dirndl-Kleid, das zum Schutz vor Abnutzung eine Schürze bekam. Es musste nicht regelmäßig ein neues Kleid gekauft werden, sondern es genügte wenn die Schürze ausgetauscht wurde. So konnten sowohl Dirndl als auch Lederhose lange getragen werden, was dem Geldbeutel der Besitzer zu Gute kam. Inspiriert durch Kaiser Franz Joseph der sich oft mit Lederhose zeigte, trugen auch zunehmend Adelige und Großbürger in ihren Sommerferien Tracht.
Der Begriff „Dirndl“ kommt von „Dirn“. Eine Dirn war im älteren bairisch-österreichischen Sprachgebrauch eine junge Frau - beschäftigt als Magd in der Haus- und Landwirtschaft. Die Arbeitskleidung dieser Frauen nannte man „Dirndlgewand“, dies wurde später abgekürzt auf „Dirndl“. Anfänglich bestand das Arbeitskleid dieser weiblichen Bediensteten aus einem Oberteil, einer Bluse und einem weiten Rock mit bunter Schürze. Aus der reinen Dienstbotentracht setzte sich das Dirndl ab etwa 1870/80 in der städtischen Oberschicht als „ländliches“ Kleid durch. Die Optik des Dirndls so wie wir es heute kennen, mit engem Mieder, schmaler Taille und einfachem Rock mit Schürze, entstand in den 40er Jahren. Bis heute sind die Grundzüge dieses Dirndlkleides unverändert.